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Foto Quecksilbertropfen auf Teller

Keine Gefährdung durch Energiesparlampen

Das Wichtigste vorneweg: Tatsächlich geht von Energiesparlampen bei normalem Gebrauch keinerlei Gesundheitsgefährdung aus. Vor, während und nach dem Betrieb kann kein Quecksilber austreten. Die einzige Möglichkeit, bei der Verbraucher in Kontakt mit Quecksilber geraten können, ist das – allerdings sehr unwahrscheinliche – Szenario eines Lampenbruches.

Bricht eine Lampe, verdampft das Quecksilber bei Zimmertemperatur aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften langsam in die Luft. Die dabei auftretende Quecksilber-Konzentration in der Luft sind aber sehr gering und liegt deutlich unterhalb der Grenzwerte, die in Deutschland gelten. Sollte eine Lampe brechen, helfen zwei einfache Maßnahmen: Sofortiges Lüften und anschließende Beseitigung der Scherben. Was genau Sie bei einem Lampenbruch beachten sollten, lesen Sie hier.

Strenge Richtwerte für eine Quecksilberbelastung

Hinsichtlich der Quecksilber-Belastung gilt seit Anfang 2012 am Arbeitsplatz ein Grenzwert (AGW) von 0,02 Milligramm Quecksilber (mg) pro Kubikmeter Luft (m3). Dieser Wert ist  gesetzlich bindend und so festgelegt, dass bei einer Dauerbelastung während der Arbeitszeit (8h/Arbeitstag) keine gesundheitlichen Schäden entstehen.

Studie des Umweltbundesamtes (Dezember 2010)

Das Umweltbundesamt (UBA) hat im Dezember 2010 untersucht, wie hoch die Quecksilberbelastung bei einem Bruch von gleich zwei Energiesparlampen ausfällt. Das Ergebnis: Vorübergehend kommt es zu einer Konzentration von bis zu 0,007 mg/m3. Dieser Wert liegt deutlich unter dem geltenden Arbeitsplatzgrenzwert. Bereits nach einer Stunde konnte gemessen werden, dass der Wert deutlich gesunken ist. Experten wie Dr. Rudolf Schierl, Leiter der AG „Analytik und Monitoring“ am Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin an der LMU München hält eine so kurzzeitige Belastung für „völlig unproblematisch“.

An der Studie der UBA gibt es jedoch auch Kritik von mehreren Experten. Der renommierte Kinderarzt und Umweltmediziner Prof. Dr. Mühlendahl bezeichnete die Studie zum Beispiel als „oberflächlich“, weil sich ihre Ergebnisse vom Bruch lediglich zweier Energiesparlampen unter unüblichen Bedingungen ableiteten. Auch die Stiftung Warentest widersprach dieser Studie, da eine entsprechende Belüftung der Innenräume nicht berücksichtigt worden sei, womit der Quecksilbergehalt binnen Sekunden drastisch verringert werden könne.

Studie des bifa-Umweltinstituts (Mai 2010)

Eine weitere Studie führte das bifa-Umweltinstitut am 3.5.2010 durch. Das Institut analysierte Extremszenarien im Handel und in der Verwaltung: Bei erhöhten Temperaturen und ohne Belüftungsanlage wurden mehrere Energiesparlampen in einer Sammelbox zerbrochen. Dabei wurden Werte von 0,0011 mg/m3 und 0,008 mg/m3 (im 8 Std.-Mittel) gemessen, in der Kurzzeitspitze (15 min-Mittel) bis zu 0,032 mg/m3. Auch diese Werte sind laut Dr. Schierl kurzzeitig unproblematisch.

Quecksilberbelastung auch im Fall eines Lampenbruchs nicht gefährlich

Auch andere Studien (z.B. die amerikanische Maine-Studie) und Experten wie Dr. Katrin Süring vom Umweltbundesamt bestätigen: Zwar könne es unmittelbar nach einem Lampenbruch zu kurzzeitigen Belastungen über den definierten Richtwerten für eine Dauerbelastung kommen; „die Luftbelastung durch Quecksilber nach Bruch einer Kompaktleuchtstofflampe stellt indessen keine Dauerexposition dar.“ Denn in allen Fällen kann die Quecksilberkonzentrationen durch sofortiges Lüften (etwa 15 Min.) und das anschließende Wegräumen der Scherben schnell gesenkt werden. „Aufgrund der sehr geringen Menge an Quecksilber, die bei Glasbruch aus Kompaktleuchtstofflampen freigesetzt werden kann, sind keine gesundheitlichen Schäden zu erwarten.“