Ins Verhältnis gesetzt: Quecksilber im Alltag
Quecksilber begegnet uns im Alltag an vielen Orten. Für den weitaus größten Teil der globalen Quecksilberemissionen ist nicht der Mensch, sondern die Natur verantwortlich: Etwa 70% der globalen Quecksilberemissionen werden durch Waldbrände, Vulkanausbrüche und andere natürliche Prozesse freigesetzt. Allerdings lässt sich keine klare Trennlinie ziehen, denn ein Teil des in Pflanzen gespeicherten Quecksilbers ist auf Industrieemissionen zurückzuführen, z.B. aus der Zementproduktion oder der Goldgewinnung.
Im Alltag begegnet uns Quecksilber in Batterien und Knopfzellen, in unseren Zähnen als Amalgamfüllung oder in verschiedenen Messgeräten (Barometer, Manometer, Blutdruckmessgeräte, Fieberthermometer, etc.). Dabei ist die Chlor-Alkali-Industrie mit etwa 160-190 Tonnen für mehr als 40 Prozent des EU-weiten Quecksilberverbrauchs verantwortlich, Zahnamalgame machen mit um die 100 Tonnen immerhin knapp ein Viertel aus. Auf die Produktion von Leuchtstoffröhren hingegen entfallen nur etwa 0,9 Prozent, auf die Produktion von Kompaktleuchtstofflampen (sog. „Energiesparlampen“) nur etwa 0,5 Prozent des EU-weiten Quecksilberverbrauchs (Zahlen 2007, vgl. Bericht der Europäischen Kommission, S. 8; 149)
Auch in Nahrungsmitteln, insbesondere in größeren Fischen, können Spuren von Quecksilber enthalten sein. So gelten zum Beispiel für beliebte Speisefische wie Aal, Hecht, Heilbutt, Thunfisch oder Barsch Quecksilber-Grenzwerte von 1 mg/kg (laut Schadstoff-Höchstmengenverordnung SHmV). Auch wenn diese Grenzwerte in der Regel nicht erreicht werden: Es ist durchaus möglich, über den durchschnittlichen Fischkonsum (in Deutschland 16 kg/Jahr) mehr Quecksilber zu sich zu nehmen, als in einer Energiesparlampe enthalten ist.